Auf knapp 16 Kilometern hat eine der längsten Schluchten Europas einiges zu bieten: Spektakuläre Felswände, abwechslungsreiche Wege und eine einzigartige Flora und Fauna. Die Tour gehört eigentlich schon fast zum Pflichtprogramm für Urlauber auf der größten Insel Griechenlands. Die Samaria-Schlucht ist auch das persönliche Kreta-Highlight von unserer Bloggerin Melanie. Begleite Melanie auf ihrer Wanderung durch die sagenhafte Samaria-Schlucht – kribbelnde Füße garantiert!
- Aufbruch in die Samaria-Schlucht
- Das Dorf Samaria und die Eiserne Pforte
- Die letzten Kilometer
- Fazit zur Wanderung
- Extra-Tipp für die perfekte Wanderung
Aufbruch in die Samaria-Schlucht
Das Abenteuer beginnt früh morgens bei Xyloskalo. Zum nördlichen Einstieg in die Schlucht kommst du ganz bequem per Bus. Die meisten Hotels organisieren einen solchen Transfer. Hier oben ragt der heilige Berg Gingilos majestätisch mehr als 2.000 Meter in die Höhe – ein imposanter Anblick. Aber keine Angst, dort musst du nicht hinauf. Die ersten sieben Kilometer der Tour bedeuten nämlich erstmal Abstieg. 900 Höhenmeter geht es über viele schroffe Steinstufen hinab ins Innere des Gebirges. Insgesamt überwindest du bei der Wanderung 1.200 Höhenmeter. Viele Pinien, uralte Zypressen und unzählige andere Pflanzen begegnen mir am Wegesrand. Ich frage mich, wie sich die Pflanzen inmitten von Gestein und Geröll wohl ernähren können?
Das Dorf Samaria und die Eiserne Pforte
Nach ungefähr der Hälfte der Strecke erreiche ich das verlassene Dorf Samaria. Ab hier beginnt der spektakulärste Teil der Wanderung. Ich bin richtig tief vorgedrungen in die Schlucht. Bis zu 100 Meter hoch türmen sich die Steilwände auf beiden Seiten des Weges. Ich bin beeindruckt, wie schön orange die Felsen in der Sonne leuchten. Manche sind gemustert wie Tiger mit schwarzen Streifen im Gestein.
Der Weg, soweit überhaupt zu erkennen, führt nun durch das ausgetrocknete Flussbett. Es geht über riesige Steine, die scheinbar von Millionen von Litern Wasser glatt geschliffen wurden, über Sand und Kiesel. Dann stehe ich plötzlich vor der Eisernen Pforte, dem berühmtesten Punkt der Tour. Hier ist die Samaria-Schlucht so eng, dass du glaubst, die Felswände in der Höhe könnten sich berühren.
Auf dem letzten Teil der Wanderung führt das Flussbett stellenweise Wasser. Mithilfe einfacher Holzleitern oder größerer Steine komme ich aber immer trockenen Fußes voran. Dann schmiegt sich der Pfad wieder eng an den steilen Felsen entlang. Am Ende der Schlucht die große Überraschung: Du kannst einen fantastischen Blick aufs Libysche Meer genießen!
Die letzten Kilometer
Nach weiteren 3,2 Kilometern und insgesamt fünf Stunden ist die Tour geschafft. Im Fischerdorf Agia Roumeli angekommen, ist relaxen angesagt! Ich gönne mir ein erfrischendes Bad im Meer, bevor ich mich in einem der inseltypischen Restaurants stärke und so den erfolgreichen Tag wohlverdient ausklingen lasse! In Agia Roumeli legt dann auch die Fähre nach Chora Sfakio ab. Dort wartet der Bus zurück ins Hotel.
Fazit zur Wanderung
Ich habe aus der Samaria-Schlucht übrigens nicht nur wundervolle Erinnerungen mitgenommen, sondern auch einen Muselkater. Also mach dich auf einen grandiosen, aber auch anstrengenden Tag auf Kreta gefasst!
Extra-Tipps für die perfekte Wanderung
Die Wanderung von Xyloskalo nach Agia Roumeli eignet sich nur für Personen, die sich fit fühlen und keine größeren Knieprobleme haben. Empfehlenswert sind dafür knöchelhohe Wanderschuhe oder festere Turnschuhe. Insbesondere im Hochsommer solltest du auf jeden Fall an ausreichend Sonnenschutz und eine Kopfbedeckung denken. Im Park gibt es keine Cafés, Restaurants oder Kioske. Du musst also deinen Proviant selbst mitbringen. Wasser kannst du hingegen an den Brunnen der kleinen Raststationen, die es auf der Wegstrecke immer wieder gibt, auffüllen.
Bilder: Melanie Graf